Mongolische Sprache

Mongolische Sprache
Die mongolische Sprache (in mongolischer Schrift:, in kyrillischer Schrift: монгол хэл) im engeren Sinne gehört gemeinsam mit einigen eng verwandten Sprachen (v. a. Burjatisch und Oiratisch/Kalmückisch) zur Familie der mongolischen Sprachen. Mongolisch wird je nach Schätzung von insgesamt ca. 4,5 bis 5 oder etwas mehr als 5 Millionen Menschen gesprochen, von denen etwas weniger als die Hälfte (je nach Schätzung 2 bis 2,4 Millionen) im Staat Mongolei, etwas mehr als die Hälfte (je nach Schätzung knapp 3 bis 3,4 oder 3,5 Millionen) im Autonomen Gebiet Innere Mongolei sowie in den angrenzenden Provinzen in China, und kleinere Gruppen in der Russischen Föderation (vor allem in Burjatien, aber auch im benachbarten Tuwinien) leben.

Es gibt zwei Standardvarietäten des Mongolischen: eine in der Inneren Mongolei, die in der traditionellen mongolischen Schrift geschrieben wird und dort Amtssprache neben Chinesisch ist, und die Amtssprache im Staat Mongolei, die in einem kyrillischen Alphabet geschrieben wird.

Zur Klassifikation siehe auch: Mongolische Sprachen Die Familie der mongolischen Sprachen kann man wie folgt unterteilen:

* 1) Der Dagur-Zweig im Nordosten besteht aus Dagur (Daur) mit mehreren Varianten (die Amur-, Nonni- und Hailar-Dialektgruppen sowie seit dem 18. Jahrhundert eine Diaspora im Ili-Gebiet).

* 2) Der gemeinmongolische Zweig der mongolischen Sprachen umfasst Idiome in der traditionellen Heimat der Mongolen (der Mongolei), aber auch im Norden (Sibirien), Osten (Mandschurei/Nordostchina), Süden (Ordos) und Westen (Dsungarei). Es handelt sich um ein Dialektkontinuum, das von seinen Sprechern meist als eine gemeinsame mongolische Sprache verstanden wird. Diese Auffassung teilen auch die meisten mongolischen Wissenschaftler im Staat Mongolei und in der Inneren Mongolei, ebenso wie die offizielle Kategorisierung der Volksgruppen in China, während russische und westliche Wissenschaftler zumindest Burjatisch und Oiratisch, häufig aber auch Ordos und Chamnigan als eigene Sprachen ansehen (s. u.). Das ist letztlich eine Frage der Definition und Terminologie.

* 3) Der Shirongol-Zweig in Qinghai umfasst West-Yugur, Monguor, Bonan, Kangjia und Santa (Dongxiang).

* 4) Der Moghol-Zweig in Afghanistan besteht aus Moghol mit mehreren (möglicherweise ausgestorbenen) Varianten.

Land (Geographie)
  • Mongolei
    Die Mongolei ([], amtlich inwörtlich: Mongolischer Staat) ist ein Binnenstaat in Ostasien und liegt zwischen Russland im Norden und der Volksrepublik China im Süden. Seine Fläche umfasst den größten Teil des Mongolischen Plateaus. Territorial knapp viereinhalbmal so groß wie Deutschland, ist das Land mit rund drei Millionen Einwohnern der am dünnsten besiedelte Staat der Welt. Die größte Stadt ist die Hauptstadt Ulaanbaatar, in der mehr als 40 Prozent der Landesbevölkerung leben.

    Aufgrund der Bodenbeschaffenheit und des Klimas kann in der Mongolei wenig Ackerbau betrieben werden. Die Landschaft dominieren grasbewachsene Steppen, mit Bergen im Norden und Westen, sowie die Wüste Gobi im Süden. Bedeutendste Wirtschaftszweige sind die nomadische Viehwirtschaft und der Bergbau. Das Land zählt zu den zehn rohstoffreichsten Ländern der Erde. Die Mehrheit der Einwohner sind Buddhisten. Insgesamt gehören bei steigender Tendenz rund 62 Prozent der Bevölkerung einer Religionsgemeinschaft an, wovon sich 91,6 Prozent zum Lamaismus bekennen. Ausgrabungen in der Gobi belegen, dass schon vor 500.000 Jahren der Homo erectus auf dem Gebiet der heutigen Mongolei lebte. Bereits vor Beginn der christlichen Zeitrechnung vereinigten sich Reiternomaden, wie die Xiongnu oder Xianbei, zu großen Volksstämmen. 1206 gründete Dschingis Khan das Mongolische Reich, das sich über Asien bis nach Europa erstreckte und das größte territorial zusammenhängende Imperium der Menschheitsgeschichte darstellte. Sein Enkel Kublai Khan eroberte China und begründete die Yuan-Dynastie. Nach dem Zerfall dieses Reiches entwickelte sich der Buddhismus zunehmend als Staatsform. Während der Qing-Dynastie entstand 1644 auf dem Gebiet des heutigen mongolischen Staates als Provinz die Äußere Mongolei. Ab 1912 erlangte die Region weitgehende Autonomierechte. 1921 etablierte die Sowjetunion eine Marionettenregierung, welche 1924 die Mongolische Volksrepublik proklamierte. Diese war zeit ihres Bestehens politisch, militärisch und wirtschaftlich völlig von der Sowjetunion abhängig.